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Der erste Atemzug. Geburt und Geburtlichkeit aus yogischer Sicht

Erster Teil – Einleitung

Zweiter Teil – Interview mit Elke Egger-Schinnerl, Trainerin. Coach. Yogalehrerin

Dritter Teil – Interview mit Renée Sunbird Georgiev, Sängerin, Indologin, Philosophin

Vierter Teil – Interview mit Boris Georgiev, Leiter des Ganesha Yogastudios

Fünfter Teil – Interview mit Katharina Wogrolly, ehemalige Leiterin des Yoga-College, Emotion-Code und Body-Code Practitioner

Sechster Teil – Abschlussfragen. Mit Elke, Renée, Boris und Katharina

 

Auch wenn wir nicht selbst zu Müttern oder Vätern werden: Die Geburt geht uns alle an. Schließlich wurden wir alle geboren. Die Geburt erinnert uns Menschen an unsere Verbindung mit den Tieren. Die Innenansicht des menschlichen Körpers unterscheidet sich nicht so sehr von der anderer Säugetiere, und der menschliche Fötus erinnert in seinen Entwicklungsstadien selbst an eine ganze Reihe von Tieren. In seinem Verwachsen-sein mit der Mutter wirkt der Embryo sogar wie Pflanze.

Dennoch – oder gerade deshalb? – ist der Mensch oft peinlich berührt bei der Erinnerung an diese Verwandtschaft. Um seine/ihre Menschlichkeit zu betonen, wird er/sie in den meisten Kulturen ein zweites Mal geboren: Initiation, Konfirmation, Brit Milah & Chitan (die Beschneidung im Judentum & Islam), Diksha (die Einweihung durch einen Guru im Tantra-Yoga), Upanayana (die Opferschnur Zeremonie der Brahmanen) – um nur einige zu nennen. Durch diese zweite Geburt tritt er/sie in die symbolisch-rituelle Ordnung ein, die die Unterschiede – Mann/Frau, Kind/Erwachsener, Guru/Cela, Tier/Mensch – damit aber meist auch die Hierarchien betont. So werden wir aber bis zu einem gewissen Grad vom Reich der Zwischentöne und gleitenden Übergänge, von der Unentscheidbarkeit des Werdens abgeschnitten.

Doch es gibt noch eine andere Möglichkeit, die zweite Geburt zu denken: Hannah Arendt spricht in diesem Zusammenhang von Geburtlichkeit. Für sie ist jede politische Handlung – also jedes Zusammentreffen, in dem über Interessen, Wünsche und Bedürfnisse verhandelt wird – ein möglicher neuer Anfang oder eben eine zweite Geburt. Um über Bedürfnisse und Interessen verhandeln zu können, müssen wir uns dieser jedoch erst bewusst werden. Das klingt so selbstverständlich, ist es aber nicht, wenn wir uns dabei nicht allein auf die materielle Sphäre beschränken.

Darüber hinaus ist jeder Mensch, durch die einzigartige Konstellation, in die er/sie hineingeboren wurde, ein neuer Anfang, birgt in sich eine neue Welt. Diese Welten möchte ich in den hier und auf YouTube publizierten Video-Interviews ‚erschließen‘.

In diesem Sinne wünsche ich mir, dass die Interviews zur Reflexion und Diskussion von eigenen Erfahrungen anregen. In den nächsten 5 Wochen werde ich jede Woche eine neue Folge von ‚Der Erste Atemzug – Geburt und Geburtlichkeit aus yogischer Sicht‚ veröffentlichen.

Interviewte:

 

Mag. Elke Egger-Schinnerl – Trainerin. Coach. Yogalehrerin

Website: www.mindfulmonday.wien

Elke Egger-Schinnerl studierte Rechtswissenschaften, absolvierte Ausbildungen in Organisations- und Personalentwicklung, systemischem Coaching, Wirtschaftsmediation und Achtsamkeit und arbeitete viele Jahre als Personalleiterin und Business Partnerin.

Auf der Suche nach körperlichem Ausgleich kam sie 2003 zu Yoga, dessen heilsame Wirkung sie bereits unmittelbar in der ersten Einheit wahrnehmen konnte. Von da an begleitete sie Yoga in Regelmäßigkeit und stetig steigender Intensität. Ohne es damals noch zu erahnen, hatte ein Weg begonnen, der sie immer mehr in die Selbstwahrnehmung führte und der sie neben der positiven Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit und emotionale Stabilität vor allem die yogische Kraft in der Unterstützung persönlicher Veränderungsprozesse erfahren ließ.
Die Neugier, tiefer in die Geheimnisse von Yoga einzutauchen, die Theorie zu den persönlichen Erfahrungen kennenzulernen und dieses Wissen in Verbindung mit neuesten Erkenntnissen aus Hirnforschung und Psychologie zu setzen, führte sie schließlich zu einem Yoga Teacher-Training bei Boris Georgiev und Reneé Sunbird im Yogazentrum Ganesha, das auch Kurse in Spiraldynamik und Körperarbeit (Flow Nuad) umfasste.

Elke ist Mutter von einer Tochter und einem Sohn und lebt getrennt in gutem Einvernehmen von/mit dem Vater der Kinder. In ihrer Freizeit liebt sie es, ihre wieder entdeckte Kreativität in Form von Musik (Ukulele spielen, Mantrasingen), Tanzen und Malen auszuleben und ihre Zeit mit ihren Kindern oder Freunden zu verbringen. Sie meditiert regelmäßig und versteht das Leben als aufregende, freudvolle Entdeckungsreise zu sich selbst.

Beruflich gibt sie ihre Erfahrungen heute sowohl als Yogalehrerin als auch in Trainings und Coachings zum Thema achtsame (Selbst-)Führung weiter, in denen Yoga integraler Bestandteil des Konzepts ist.

Mag. Renée Sunbird Georgiev

Website: www.reneesunbird.com

Renée Sunbird wurde von ihrem Vater zum ersten Mal mit Yoga vertraut gemacht. Einige Jahre später studierte sie Indologie (Sanskrit) und Philosophie an der Universität Wien und begann Ashtanga Vinyasa Yoga zu praktizieren. Sie reiste mehrmals nach Indien, um ihre Yoga-Praxis zu vertiefen und verliebte sich in indische Musik, Mantra und Bhajan-Gesang.

Renée ist Mutter von zwei Mädchen. Sie spielt und albert mit ihnen auf dem Spielplatz, im Unterricht oder in der Straßenbahn. Sie träumt davon, etwas Zeit zu finden, um ein Buch zu lesen, in stiller Meditation zu sitzen oder einfach einen Moment Ruhe zu finden. Sie liebt es, Matcha aus schönen handgemachten Bechern zu trinken, spät in der Nacht Musik zu komponieren und tief in die Philosophie des Yoga und des Lebens einzutauchen.

Live begleitet Renée sich selbst auf Ukulele oder Sansula und ihr Mann Boris spielt auf dem Harmonium.

Mantras sind ein Werkzeug für den Geist. Sie führen uns an einen Ort in uns, an dem wir ein Gefühl von Frieden und Stille erfahren können. Wenn wir anfangen, Mantras zu singen, können wir in einen tiefen Meditationszustand eintreten und fühlen, wer wir wirklich sind.

Mag. Boris Georgiev

Webseite: www.ashtanga.at

Boris Georgiev ist gebürtiger Bulgare und lebt seit 1991 in Wien. Er übt Yoga seit 1980 und Ashtanga-Yoga, angeregt durch Lino Miele, seit 1996. Von 1998 bis 2000 praktizierte er mit Michel Besnard in Wien. 1999 Diplom als Sivananda Yogalehrer. Seit September 2000 leitet er das Yogazentrum Ganesha und unterrichtet Ashtanga-Vinyasa-Yoga. In seinem Unterricht integriert er Elemente aus der Spiraldynamik und erforscht die Natürlichkeit der Bewegung in Zusammenhang mit dem Alltag.

Mag. Katharina Wogrolly

Webseite: www.sacredspace.at

Mag. Katharina Wogrolly hat an der Universität Wien Publizistik, Psychologie und Theaterwissenschaften studiert und danach in mehreren Medienunternehmen bzw. Werbe- und Internetagenturen gearbeitet. Bis sie schließlich 2002 nach New York ging. Dort arbeitete sie im Business Development für eine Schweizer Firma und lernte auch Bikram Yoga kennen. Kurz darauf absolvierte sie die Ausbildung und eröffnete das Bikram Yoga College Vienna (heute Yoga College Vienna).

Mit Yoga kam Kathi zum ersten Mal in Kontakt, als sie 12 Jahre alt war. Ihr Papa kam von einer Dienstreise zurück und hatte ein Buch über Yoga mitgebracht… Sie war sofort fasziniert, am Cover war ein Sadhu abgebildet – fast nackt und im Lotussitz. Irgendwie wurde sie von diesem Buch magisch angezogen und bald darauf wusste sie auch warum: darin standen Dinge, die an Magie und Zauberei grenzten. Sachen von Atemtechniken und Elevation (also fliegen!!!). Sie probierte es sofort aus und setze sich im Schneidersitz ruhig hin und begann mit Atemübungen und Meditation. Eigentlich der umgekehrte Weg, von dem wie es heute bei uns im Westen üblich ist, wo man eher mit Hatha Yoga, also dem Körperyoga anfängt… 

Sie ist heute eine Yogalehrerin mit sehr viel Erfahrung und zahlreichen Aus- und Weiterbildungen im Bereich Körperarbeit: Vinyasa und Hatha Yoga mit Jimmy Barkan, Bryan Kest, Sherie van den Wijngard oder Dev Kapil. Zahlreiche Workshops und Fortbildungen wie Faszienyoga, Kinderyoga, Schwangerenyoga, Yogatherapie, Reiki und Spiraldynamik runden ihre Expertise ab. In den letzten Jahren hat sie sich vermehrt auf Einzelarbeit und energetische Anwendungen spezialisiert wie zum Beispiel dem Emotion Code® oder dem Body Code®. Beides Techniken,  die mit dem Unterbewusstsein arbeiten und mit denen es möglich ist auf Ursachensuche für Traumata, chronische Beschwerden, Schmerzen…. zu gehen. Mit ihren Schülern arbeitet sie sowohl in Gruppen als auch in Einzelsitzungen. Sie unterrichtet im und leitete das Yoga College Vienna mehr als 15 Jahre. Sie ist verheiratet und hat 3 Kinder.